Trump verursacht Volatilität in handelsarmen Monaten

Die Lage auf den internationalen Kapitalmärkten bleibt angespannt. Nach den Chinesen bekam Russland (Sanktionen wegen der Skripal-Affaire) und nun auch noch die Türkei ihr Fett weg. Die Trump-Administration leistet ganze Arbeit, um die Volatilität in den nachrichtenarmen Sommermonaten hoch zu halten. Insbesondere die Türkei ist im Krisenmodus. Seit Amtsantritts Erdogans hat sich die Währung mehr als halbiert, die Märkte befürchten zudem größere Abschreibungsrisiken bei europäischen Großbanken, die stärker in der Türkei engagiert sind. Falsche monetäre Signale der türkischen Regierung mit einer offensichtlich nicht unabhängigen Zentralbank paaren sich mit hausgemachten Problemen (Zahlungsbilanzdefizit, geringe Sparquote, hohe Inflation). Ergebnis: Drastische Vertrauensverluste der Märkte. Und die Liste der „Summer-Blues“ könnte beliebig ergänzt werden: Brexit-Ängste, Peso-Krise, Rubel-Abwertung. Bemerkenswert allerdings, wie die US-Märkte, allen voran die NASDAQ, diese Verwerfungen ignorieren und Stabilität zeigen.

Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren. Märkte in den Sommermonaten sind tendenziell weniger liquide und stärker anfällig auf Nachrichten als sonst. Algotrader scheinen die Richtung mitzubestimmen. Auch wenn man keinesfalls die unheilvollen Tendenzen eines wachsenden Protektionismus, drohender Handelskriege und lokaler Krisenherde ignorieren darf, so sind doch die Wachstums- und Ertragsaussichten insbesondere in den USA, aber auch in weiten Teilen Europas hoch und die Fundamentaldaten vieler Unternehmen gesund. Investoren wissen das und scheinen sich für Kurssteigerungen im Herbst zu positionieren.

Ein breit diversifiziertes internationales Portfolio, Einbindung von realen und unkorrelierten Assets und ein stringentes Risikomanagement sind wie jeher Garant für den Erfolg eines langfristig denkenden und agierenden Investors, der sich durch kurzfristige Schwankungen nicht aus der Ruhe bringen lässt.

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